Zeitungsartikel von ”Schlager, Tanz und tausend Träume” in der Stadthalle Northeim – 12.02.2019
Schlager Tanz und tausend Träume
Landkreis Northeim – HNA – 12.02.2019 – von Axel Janssen
Spaß mit perfekten Stimmen
250 Zuschauer erlebten Schlager, Tanz und 1000 Träume in der Stadthalle
Northeim – Nach „Toast Hawaii“ nun deutsche Schlagerträume der vergangenen fünfzig Jahre: Das Ensemble des Theaters an der Niebuhrg bot in der Northeimer Stadthalle vor gut 250 Gästen nicht nur Schlagerfans beste Unterhaltung.
Das Konzept ist einfach: Ehemann Jürgen, der den Hochzeitstag von Ehefrau Doro vergessen hat, der Rocksingende Sohn Martin, dessen Freundin Patricia Schlager singen will und zwei verärgerte Frauen.
Unglücklicherweise finden sich alle im Keller wieder, aus dem sie dank der defekten Tür nicht mehr herauskommen. Doch zwischen alten Schallplatten und vergilbten Fotoalben finden sich alle wieder zusammen, und mit jedem Erinnerungsstück beginnt eine neue musikalische Reise in die Vergangenheit. Im nett gemachten Bühnenbild des Oberhausener Theaters an der Niebuhrg war dann auch für viele musikalischen Souvenirs Platz.
Gedacht als „Mitsing-Musical“ sind die Stücke natürlich klar auf den Wiedererkennungswert angelegt, was der ein oder andere Zuschauer auch weidlich nutzte. Das Publikum im Saal war bunt gemischt und zollte den Musical-Profis aus dem Pott mit
viel Szenenapplaus Anerkennung, wenn es nicht gleich mitsang.
Aber auch ohne den großen Chor in der Stadthalle war das Ensemble aus Oberhausen das Kommen wert. Nina Barton, die mit Gordon Heckes die Eltern Jürgen und Doro spielte, war für die Stücke aus den Abteilungen Italien und Neue Deutsche Welle zuständig.
Stimmlich waren beide den eher jungen Stimmen von Patricia Psotta und Fabio Travaglino absolut ebenbürtig und harmonierten perfekt im gut abgemischten vierstimmigen Satz. Ebenso wie alle anderen ist auch Travaglino MusicalProfi und hat bereits in vielen Produktionen wie „Tiefenrausch“ und „Boeing Boeing“ mitgewirkt. Ob als Jürgen Drews-Verschnitt („Ein Bett
im Kornfeld“) oder als kleiner Italiener mit „Komm ein bisschen mit nach Italien“, Travaglino war als Schwiegermutter-Liebling auch mit langen Haaren eine gute Besetzung.
Etwas ungelenk präsentierte sich manchmal das vierköpfige Tanz-Ensemble. Aber es war stets stilgerecht gekleidet, vom Petticoat bis zur Neuen Deutschen Welle, und es verbreitete immer gute
Laune mit strahlendem Lächeln auf den Lippen.
Auch Helene-Fischer-Fans kamen gegen Ende bei der Karaoke-Version von „Atemlos durch die Nacht“ auf ihre Kosten, bevor die Veranstaltung mit den „Liedern der Nacht“ zu Ende ging. Um es mit Roy Black zu sagen: An diesem Abend war es wirklich „schön, auf der Welt zu sein“.